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The Flaw: All You Have (Review)

Artist:

The Flaw

The Flaw: All You Have
Album:

All You Have

Medium: CD
Stil:

Alternative Rock

Label: ASR / Soulfood
Spieldauer: 48:35
Erschienen: 21.10.2011
Website: [Link]

Die Dortmunder THE FLAW halten auch mit Scheibe zwei an ihrer Idee fest: Prinzipiell spielt man schlichten Rock, dem allerlei zeitgenössischer Firlefanz zur notwendigen Aktualität verhelfen soll. Dabei hätte die Combo dies nicht nötig, denn ihre Kompositionen funktionieren auch so ganz organisch.

Nicht missverstehen: Mit Elektrorockern und Berufsjugendlichen haben wir es nicht zu tun. "All You Have" klingt generell dräuend und zunächst in seiner Anlage ein wenig formelhaft, löst sich aber nach hinten hinaus ein wenig, nicht zuletzt dank der Bridge nebst Solo. Der Chorus ist allerdings nicht so geil, als dass man ihn so oft und statisch wiederholen müsste. Alexandra Leu ist kein Ausbund an Expressivität, hebt sich dabei aber von manch bemühter Diva ab. "Flickering Lights" treibt hinterher ähnlich düster an. "Enclose Me" ist rockig im Sinne der nebeligen Achtziger und gefällt aus Sicht des geschmackvollen Zuarbeiters an der Gitarre. Hier kann auch der Chorus etwas reißen. Was dies angeht, punkten auch und vor allem die beiden letzten Tracks, "Nothing Remains" sowie das leicht orientalische "Transcendence".

"On My Own" zeigt, dass es auch anders geht; THE FLAW reüssieren hier mit einer zunächst mit Streichern gezierten Ballade, die am Ende kräftigere Ausschläge verzeichnet - angenehm vorhersehbar, aber eben herzlich. Auch "Except Sadness" kommt getragen daher unddürfte insbesondere Freunden hipper Düster-Indie-Bands gefallen. THE FLAWs Drama hat durchaus etwas von kompakteren MUSE-Kompositionen, und "Cliff Line" wäre auch von neueren THE GATHERING vorstellbar, wenngleich die orchestralen Arrangements dann doch wieder zu konservativ klingen. Frank Bornemanns Produzentenhandschrift wird hier offenbar, obwohl diese Gruppe weder wie die Scorpions deutschtümelt noch in der Bedeutungslosigkeit versumpft wie die reformierten GUANO APES. Leu singt ohnehin viel zu gut, um diesen Vergleich anzustreben (wunderschön: "Invisible Wall" sowie das fast Gothic-kompatible "Invisible Wall").

FAZIT: THE FLAWs Zweitling ist keine offensichtliche Zeitgeist-Rockscheibe mit wenigen Hits und zu viel Austauschbarem, sondern ein gleichmäßig gefälliges und abwechslungsreiches Gesamtwerk, dessen Teile alle Relevanz besitzen. Wer von Fräulein besungenes Leben vor kräftigen Gitarren mag, darf gerne lauschen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3411x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • All You Have
  • Flickering Lights
  • Enclose Me
  • On My Own
  • Except Sadness
  • Cliff Line
  • Invisible Wall
  • Fell The Rain
  • Nothing Remains
  • Transcendence

Besetzung:

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